Die Fortpflanzung der Hakennasennattern findet hauptsächlich im Frühling statt, wenn die Temperaturen wieder langsam steigen und die Tiere aus dem Winterschlaf gekommen sind. Nachdem man die Temperaturen wieder langsam hochgefahren hat und die Tiere kräftig gefüttert wurden, bringt man das auserwählte "Liebespaar" zusammen. Man sollte zwingend darauf achten, dass die Tiere ausreichend groß sind, ein entsprechendes Gewicht sowie Alter und guten Gesundheitszustand aufweisen. Auch wer seine Tiere nicht überwintert hat, wird an der enorm gesteigerten Aktivität erkennen wann der richtige Zeitpunkt zum Verpaaren ist. Die Kopulation selbst dauert einige Minuten bis zu mehreren Stunden. Wir lassen unsere Männchen so lange bei dem Weibchen bis man erkennt, dass zumindest eine der beiden Schlangen die Lust verloren hat und man davon ausgehen kann, dass die Verpaarung erfolgreich war. Dies kann auch mal mehrere Tage dauern.
Männchen sind bereits mit etwa einem Jahr geschlechtsreif, manchmal sogar früher und können problemlos mehrere Damen "bedienen". Weibchen werden mit ca. 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif. Wichtiger als das Alter der Tiere ist aber das Gewicht. Ein Männchen sollte mindestens um die 50 Gramm wiegen, ein Weibchen sollte mindestens 250 Gramm, besser noch 280-300 Gramm wiegen bevor es verpaart wird, es kann sonst zu Komplikationen während der Trächtigkeit kommen. Hier gilt...lieber ein Jahr länger warten, dafür aber ohne allzu großes Risiko züchten. Hakennasennatter Weibchen können 2 bis 3 Gelege im Jahr haben. Es kommt sogar vor, dass sich ein Weibchen nach der Eiablage noch einmal selbst befruchtet ohne dass ein Männchen erneut im Spiel war und wenige Wochen später ein zweites Gelege kommt...dies ist ein sogenannter "Double Clutch".
War die Verpaarung also erfolgreich, legt das Weibchen ca.30 bis 40 Tage später ihr Gelege ab. Während der Trächtigkeit kann man meist eine gut sichtbare Umfangs- und Gewichtszunahme feststellen. In dieser Zeit sind die Weibchen gut zu füttern, da sie zur Eientwicklung eine Menge Energie brauchen. Zu diesem Zweck verringern wir ab der Verpaarung auch die Fütterungsintervalle. Füttert man das Weibchen nicht ausreichend, kann es auch durchaus vorkommen, dass die Eier direkt nach der Eiablage wieder gefressen werden. Desweiteren sollten die Futtertiere mit fortschreitender Trächtigkeit zunehmend kleiner gewählt werden, da es sonst platzbedingt zum Erbrechen des Futters führen kann. Ein Gelege umfaßt durchschnittlich 5 bis 20 Eier, selten kommen bei großen Weibchen auch Gelege bis zu 40 Eiern vor. Zur Eiablage kann man der werdenden Mutter ein Lege-Box zur Verfügung stellen. Diese sollte abgedunkelt sein damit sie sich darin auch sicher fühlt. In der Box sollten ca. 26-28°C herrschen und sie wird mit einem feuchten Substrat gefüllt, z.B. Vermicullit, Moos oder Erde. Ca.5-14 Tage vor der Eiablage kommt es zum sogenannten "Prelay Shed", also eine zusätzliche Häutung vor der Eiablage. Spätestens jetzt sollte das Weibchen separiert werden, da dies mit deutlich weniger Stress für das Tier verbunden ist und es auch schon Fälle gegeben hat, in denen andere Hakennasen die frisch gelegten Eiern gefressen haben.
Die gelegten Eier müssen nun in einem Inkubator ausgebrütet werden. Nach der Ei-Ablage werden diese bei 26°C bis 29°C und einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100% inkubiert. Bei der Überführung in den Inkubator ist zu beachten, dass man die Eier möglichst nicht dreht, da der Embryo ansonsten Schaden nehmen könnte. Als Brutsubstrat eignet sich Vermiculit, Sphagnummoos oder auch Schaumstoff. Seit letzter Saison benutzen wir S.I.M. Container und wir haben bis jetzt gute Ergebnisse mit dieser Box erzielt. Der Vorteil ist, dass man auch nur über Wasser inkubieren kann und somit weitaus weniger Dreck und Arbeit hat. Die Inkubationszeit schwankt je nach Temperatur zwischen 45 und 60 Tagen. Wir inkubieren bei 28° C und die ersten Babys schlüpfen oft schon nach dem 46. Tag. Wenige Tage vor dem Schlupf fangen die Eier an einzufallen, jetzt bereitet sich das Baby auf den bevorstehenden Schlupf vor und es wird nicht mehr lange dauern bis es die Eihülle durchstößt.